Aus nur einer Perspektive und mit Scheuklappen ...

Tuesday, 18 October 2011

Montag Nachmittag auf der Bank

Montag Nachmittag ist immer der Tag in der Woche, wo ich mein in der Woche zuvor eingespieltes Kleingeld zur Bank bringe. Vorher habe ich es gezählt und in die dafür vorgesehenen Plastik-Tütchen verpackt. Einige Tüten sind komplett, d.h. mit der vorgeschriebenen Menge an Münzen gefüllt, andere nicht. Die nicht kompletten Tüten bringe ich zu einer anderen Bank, da meine Bank nur komplette Tütchen akzeptiert. Warum das so ist, bleibt ein Mysterium, da beide Banken Zählwerke und Geldwiegen haben. Also renne ich zuerst zu der anderen Bank und gebe dort mein unkompletiertes Kleingeld ab. Da ich dort kein Konto habe, werden mir Gebühren berechnet: €2 oder auch manchmal €2.45 pro €100 Kleingeld.

Darüber, dass die Preise variieren wundere ich mich schon lange nicht mehr. In Irlands Geschäftsleben geht es drunter und drüber. Keiner weiß so richtig was oder wie er es machen soll. So wie z.B. letzte Woche. Da hatte ich €80 Kleingeld dabei. Die Tante an der Kasse wusste nicht, was sie mir dafür berechnen sollte. Bei €2 für €100, sind es €1.60 für €80. Einfacher Dreisatz. Ich wollte es ihr erklären aber nein, zuerst rannte sie zu ihren Kolleginen, die es auch nicht wussten und dann berechnete sie mir €0.45! Wie sie darauf kam weiß ich nicht. Mir war es egal. Sie zog mir also €0.45 von meinen €80 ab und ich konnte endlich gehen.

Was mir nicht egal ist war das, was gestern ablief. Ich stehe in der Warteschlange (wenn man den einzigen Kunden vor mir an der Kasse als Schlange bezeichnen kann). Es dauert ewig. Der Typ hat seinen Papierkram dabei, die Tante am Schalter rennt ständig hin und her, um wieder Mal bei ihren Kolleginen nach Rat zu fragen. Alle haben sie irgendwie zu tun ... oder auch nicht. Hinter mir stehen Leute. Plötzlich ruft die Angestellte am anderen Schalter und ich will zu ihr, doch da sagt sie: "Nein, sie nicht! Ich nehm kein Kleingeld." Dafür kommt der Mann hinter mir an die Reihe. Ok, denk ich mir, dann wart ich. Der Typ mit seinem Papierkram steht immer noch da.

Und siehe da, nach ung. 10 Minuten bequemt sich endlich jemand den andern Schalter zu besetzen. Ich sage: "Na endlich! Dachte schon ich müsste bis morgen früh hier rumstehen!" Guckt sie mich entgeistert an und meint: "Wir haben zu tun! Bringen sie doch ihr Kleingeld woanders hin. Sie haben doch eh kein Konto bei uns, oder?" Ich verneine und frage: "Sie wollen mir also nichts berechnen?" Sagt sie: "Natürlich berechnen wir was!"  Ich antworte: "Na also, dann machen sie mal, damit ich hier endlich wieder rauskomme!"

Total sauer fängt sie an zu zählen, kommt auf €61.75 und zieht mir €1.75 ab. Ohne zu rechnen, sondern Pi mal Daumen! Dafür bekomme ich einen Beleg. Wow, denk ich mir, den Beleg könnt ihr euch sonstwo hin stecken!

Man stelle sich vor:  solche "Faschleute" arbeiten in der irischen (Bank)Wirtschaft! Kein Wunder, dass hier alles den Bach runtergeht ... Die leute werden nach Strich und Faden beschissen und keiner regt sich sonderlich drüber auf! In sieben Jahren habe ich kein einziges Mal mitbekommen, dass sich hier irgendjemand offen darüber beschwert hätte, welchen "netten" und vor allem "kompetenten" Service man uns, den Normalsterblichen angedeihen lässt! Nein, der Ire beschwert sich nicht. Das macht er lieber bei einem Pint und hinter vorgehaltener Hand ... damit es keiner mitbekommt!

Manchmal hasse ich dieses Land!

5 comments:

  1. Kommt mir alles bekannt vor, aber nicht unbedingt typisch irisch. Wir leben momentan in einer Zeit, in der die Leute (besonders die "kleinen Angestellten") fürchterlich frustriert und von ihren Chefs / Firmen total angepisst sind. Die Jobs sind unsicher, in manchen Ländern drohen Lohnkürzungen (siehe Griechenland und Portugal) und die Regierungen agieren völlig gleichgültig und lobbyistenhörig. Klar, die schlechte Laune und der "gute Service" trifft die falschen, aber dies ist oftmals die einzige Möglichkeit einen gewissen Widerstand gegen das System aus Wirtschaftsgrößen und Politikern zu demonstrieren. Ich kanns zumindest verstehen.

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  2. Da geb ich Dir auf jeden Fall Recht. Doch schlechter Service, mangelnde Qualität, Inkompetenz, Rip Off - sind Attribute, die sich wie rote Leitfaden durch das alltägliche, irische Leben ziehen (nur um einige zu nennen).

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  3. Komm, tu dem Dicken einen Gefallen und mockiere Dich über die Hautfarbe der Bankangestellten ... scheib einfach es wäre eine schwarzhäutige Roma mit muslimischen Migrationshintergrund gewesen ... . Das freut unseren kleinen dicken Faschisten doch sicherlich ungemein ... vielleicht sollten wir ihn auch an seinen damaligen "Neger-Post" erinnern ...

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  4. Schon gesehen. Wollte hier was dazu schreiben, hab's mir dann doch verkniffen! Aber jetzt, wo Du es ansprichst: es ist immer wieder erstaunlich, wie gerne sich manche Leute "Menschenrechte" auf die Stirn schreiben ... wenn's ihnen in den Kram passt.

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  5. Und wenn's opportun ist, dann zieht sich Mr. Bernd "The Fat Fuck" Biege bestimmt auch gerne den Arztkittel an und nimmt die Selektion höchst persönlich und himself vor.

    Vielleicht springt ja auch ein neuer Blog dabei heraus, Dr. Mengele's Irische Selektions-Kehrwoche hätte was ... in seiner Erfüllungsgehilfin Petra hat er ja bereits eine Spezialistin fürs grobe Auskehren.

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